Eine Wunderwaffe gegen den Fachkräftemangel? Eine kurze Time-to-Fill

Eigentlich ist es kein Geheimnis, sondern eine simple Rechnung:

Je länger eine Position offen ist, desto höher sind die Kosten, die durch diese Vakanz entstehen. Je schneller eine Position besetzt wird, desto weniger Kosten entstehen für das suchende Unternehmen. Im Fachjargon nennt sich das Time-to-Fill.

Die Herausforderung und das Ziel zugleich ist demnach, die Time-to-Fill so kurz wie möglich zu gestalten.

Heutzutage befinden wir uns bekannterweise im Zeitalter des IT-Fachkräftemangels, es liegt auf der Hand: die erfolgreiche und schnelle Besetzung von offenen IT Positionen kann besonders herausfordernd sein. Durch mangelnden Eingang an Bewerbungen kann sich ein Recruitingprozess so unter Umständen schon mal über mehrere Monate ziehen. Ärgerlich, da hier sowohl Personalkosten für die Mitarbeiter:innen in den Recruiting-Abteilungen anfallen, als auch Kosten, die die unbesetzte Position an sich verursachen. (Siehe Blogbeitrag: https://www.neea-connect.de/blog/cost-of-vacancy-in-der-it-welt)

In solch einem Szenario hört es sich wie ein Segen an, wenn sich ab Veröffentlichung der Vakanz innerhalb von 2 Tagen ein:e passende:r Bewerber:in bewirbt, direkt ein bis zwei Interviews mit den Stakeholdern der Position stattfinden können und der Arbeitsvertrag binnen zwei Wochen unterzeichnet ist. Sprich, die Time-to-Fill ist kurz. Dieser Sachverhalt kommt allerdings selten vor, in der Regel ist die Time-to-Fill von Natur aus länger. Viele Recruiting Prozesse sind von diversesten Stolpersteinen geprägt, die eine längere Time-to- Fill mit sich bringen: so sind ein ausbleibender Rücklauf der eingehenden Bewerbungen, abweichende Skills der Bewerber:innen oder auch divergierende Gehaltsvorstellungen die zu erwähnenden Klassiker. Aber auch interne Prozesse können zu einer Verlängerung der Time-to-Fill beitragen. Im schlimmsten Fall trägt eine zu lange Time-to-Fill dazu bei, dass Bewerber:innen, die bereits im Bewerbungsprozess sind, zu lange auf Rückmeldungen warten müssen und möglicherweise während des Prozesses abspringen.

Doch wie stehen Personalberater:innen zu dem Thema Fachkräftemangel? Wir bei NEEA Connect befassen uns tagtäglich mit verfügbaren Kandidat:innen, mit Recruiting Prozessen und mit der aktuellen Marktlage.

Laut Zusatzbefragung im Rahmen der ManpowerGroup für Q2 /23 liegt Deutschland auf Platz 2 im weltweiten Vergleich zum Thema Fachkräftemangel und Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. (MPG_Fachkraeftemangel_MEOS_Q2_2023_Report.pdf)

Uns stellt sich oftmals die Frage: Gibt es wirklich einen Fachkräftemangel oder sind die Unternehmen heutzutage zu fordernd, zu unflexibel und zu sehr darauf bedacht, die “eierlegende Wollmilchsau” zu finden?

Beispielsweise merken wir das stark ausbleibende Interesse an verfügbaren hochqualifizierten Kandidat:innen, die wir auf offene IT- Vakanzen von Unternehmen vorstellen. In 9 von 10 Fällen gibt es gar keine Rückmeldung, nicht mal eine Absage.

Es wäre jedoch zu einfach, die alleinige Schuld auf Unternehmen zu schieben, die nicht bereit sind, Personaldienstleister zu beauftragen.

Nicht jede Firma kann und will das Vermittlungshonorar für Personaldienstleister zahlen. Die Konsequenzen jedoch, eine Stelle, die dringend benötigt wird, nicht zu besetzen, sind oftmals kostspieliger als das Hinzuziehen eines Personaldienstleisters.

Letztendlich muss an vielen Stellschrauben gedreht werden, damit sich ein Wandel einstellen kann. Das betrifft Themen wie Lohnerhöhungen (gerade in Zeiten der Inflation), Schulungen von HR-Abteilungen zum Thema Recruiting, flexible Arbeitszeiten und Home-Office, Weiterbildungsmöglichkeiten und schlanke Bewerbungsprozesse.

NEEA Connect kann Unternehmen dabei unterstützen, an diesen Stellschrauben zu drehen, sodass sich in Zukunft die Probleme bei der Findung neuer Talente ohne Personaldienstleister reduzieren oder bestenfalls lösen lassen. Wir beraten Sie gerne zu den Themen Candidate Journey, On- und Offboarding, Interview Prozesse und Active Sourcing.

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